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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 290

1873 - Essen : Bädeker
Zweiter Abschnitt. Die Erde. I. Die Erdtheile. A. Europa. 1. Die Niederlande. *) Seht hier westlich von Deutschland die Niederlande, ein sehr tief gelegenes Land, nördlich und westlich von der Nordsee umgeben. Nur der südliche Theil ist gebirgig. Seit dem Jahre 1813 bildeten die Niederlande nur ein Königreich; aber im Jahre 1830 riß sich der südliche Theil los, bildete ein besonderes Königreich unter dem Namen Belgien und wählte sich einen deutschen Fürsten, einen Prinzen von Sachsen-Koburg, zum Könige. Seit dieser Zeit bestehen die Nieder- lande aus zwei Königreichen: Belgien und Holland. Belgien (534 Quadratmeilen mit 41/4 Millionen größtentheils katholischer Bewohner) ist ein ungemein fruchtbares Land, reich an Getreidefeldern und Wiesen, und besitzt sehr reiche Steinkohlengruben. Zweige der Ardennen durchziehen den südlichen Theil Belgiens. Die Residenzstadt Brüssel mit mehr denn 189,000 Einwohnern und Ant- werpen mit über 126,000 Einwohnern sind bedeutende Handelsstädte. Holland (620 Quadratmeilen mit 3% Millionen vorherrschend evan- gelischer Bewohner) ist sehr wasserreich und sumpfig, von vielen Ka- nälen durchschnitten und durch ungeheure Dämme gegen die Wasserfluthen geschützt. Es fehlt festes Gestein und Quellwasser, weite Torfstrecken er- setzen den gänzlichen Mangel an Waldungen. Die Holländer, wie der größte Theil der Belgier sind Niederdeutsche. Ihre Hauptbeschäfti- gungen bestehen in Handel, in Schifffahrt, Viehzucht und Gartenbau. Die Residenz des Königs von Holland ist Haag, unweit der Nord- see. Die bedeutendste Stadt Hollands ist aber Amsterdam; denn sie hat über 261,000 Einwohner und ist eine der wichtigsten Handels- städte Europas. Wer so nach Holland kommt, die Menschen und ihr Leben sieht, ihre Tüchtigkeit, Kühnheit, Zweckmäßigkeit, Nettigkeit, Klarheit in allem: der steht still und wundert sich. Alles dies, dieses reiche Land, diese prächtigen Städte, diese städtegleichen Dörfer hat der denkende Mensch aus dem Schlamme herausgehoben und zum Theil den Wogen des Meeres abgewonnen. Aber wie soll man diese Menschen beschreiben? Wenn man in die holländischen Städte und Dörfer tritt und die Leute dort so still und langsam, so nett und reinlich dabei, als hätten sie *) Bevor die Beschreibung der Niederlande, so wie die eines jeden der übrigen Län- der Europas gelesen wird, muß mit Hülfe der Karte Europas eine Orientirung der Schüler in den Hauptsachen des :e. Landes bereits erzielt sein.

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 328

1873 - Essen : Bädeker
328 der Bär lebt aber selbst in südlichen Gebirgen; Skandinavien allein hat den Vielfraß. Sehr reich sind die nördlichen Gewässer an wildem Geflügel; besonders wichtig darunter ist in Norwegen die Eidergans. Bienenzucht ist sehr wichtig. — Gold liefern nur die Karpathen, wenig die Alpen und andere Gebirge; Silber ist weit verbreitet, noch mehr aber Kupfer, Eisen und Blei; Quecksilber trifft man in Spanien, in den Kramer Al- pen und in Rheinbayern; Zinn in England, weniger im Böhmisch- Sächsischen Erzgebirge. Groß ist die Menge von Steinkohlen (England, Frankreich, Niederlande, Deutschland) und Salz (Galizien, Deutschland, Ungarn, England). An Salpeter, Alaun, Vitriol und Schwefel ist kein Mangel; Edelsteine sind aber nicht von Wich- tigkeit; hingegen besitzt Europa schätzbare Thonarten, Walkererde, Reißblei, den herrlichsten Marmor, Alabaster und viele andere nutz- bare Mineralien. Höchst wichtig ist für das holzarme Tiefland der reiche Vorrath von Torf. An Mineralquellen hat Europa einen Reichthum. Seine erste Bevölkerung hat Europa von Asien aus erhalten. Ihre jetzige Zahl kann man auf 302 Millionen rechnen. Die Euro- päer bestehen aus Völkerschaften verschiedener Abstammung und reden mehrere ganz von einander verschiedene Sprachen. Diese sind aber größtentheils aus 3 ältern Sprachen entstanden, nämlich aus der lateinischen die italienische, französische, spanische und portu- giesische — aus der germanischen die deutsche, holländische, englische, dänische und schwedische — und aus der slavischen die russische, polnische, böhmische, illirische u. s. w. Mit Ausnahme der Türken, welche sich zum Islam*) bekennen, herrscht überall die christliche Religion5 und zwar die katholische in Italien, Frankreich, Süd- und Westdeutschland, Belgien, Spanien, Portugal, Ungarn und Polen — die griechisch-katholische in Griechenland und Rußland — die evangelische in Norddeutschland, Holland, England, Dänemark, Norwegen und Schweden. — Juden leben — mit Ausnahme von Norwegen — in allen Ländern Europas, und im höchsten Norden, in Lappland, giebt es noch Heiden. Nach seiner politischen Eintheilung zählt Europa mehr als 60 verschiedene Staaten. Unter diesen Staaten giebt es 6 Groß- mächte: England, Frankreich, Rußland, Deutschland, Österreich- Ungarn und Italien. In der Hand dieser Großmächte liegt das Schicksal Europas. Sehr groß ist aber auch der Einfluß Europas auf die anderen Erd theile; denn Frankreich hat in Nordafrika den ehemaligen Raubstaat Algier erobert und hier, wie in den übrigen Erdtheilen, Colonien gegründet. Colonien besitzen ferner noch Spanien, Portugal, Holland, Ruß- land, Dänemark und Schweden. Wichtiger aber, als alle diese sind Englands außereuropäische Besitzungen; denn außerdem, daß es die Herrschaft auf allen Meeren erobert, und das reiche Indien unterworfen, *) Islam — die Glaubenslehre Muhamebs.

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 327

1873 - Essen : Bädeker
327 Anhöhen, Hügel und Landrücken findet; dagegen besteht der übrige Theil von Europa aus Gebirgs- und Hochland, wovon jedoch die große ungarische und lombardische Ebene eine Ausnahme machen. Das höchste Gebirgsland Europas ist die Schweiz, von wo der Boden sich nach allen Seiten zu senkt und endlich gegen die Nord- und Ostsee in flache Tiefebenen, welche die ebensten und niedrigsten Länder Europas bilden, ausläust. Das größte europäische Gebirge sind die Alpen in der Schweiz und in Italien, welche sich von da in viele Äste nach verschiedenen Richtungen ausbreiten. Mit Einschluß der Inseln, welche über 14,000 Quadratmeilen enthalten, schätzt man den Flächeninhalt Europas auf 182,000 Quadratmeilen. — In Hinsicht der Witterung bemerken wir in Europa eine große Verschiedenheit. Die Wärme nimmt nicht im Allgemeinen bloß nach Norden, sondern auch nach Osten ab. Die Westwinde bringen Feuchtigkeit und Regen, die Ostwinde Trockenheit, die Südwinde Wärme, die Nordwinde Kälte. Die Ostwinde steigern eben so wohl die Sommerhitze als die Winterkälte; die Westwinde aber mildern die Hitze im Sommer, wie die Kälte im Winter. In den westlichen Ge- genden regnet es häufiger, als in den östlichen und südlichen — und wenn auch während des Sommers im Süden die Wärme und wäh- rend des Winters im Norden die Kälte groß ist, so ist sie doch er- träglich und mit Recht sagt man daher: Europa hat im Ganzen ein gemäßigtes Klima. In Rücksicht des Klimas kann man es von Süden nach Norden in 3 Erdstriche eintheilen: 1. in den warmen, wo der Citronenbaum fortkommt (Portugal, Spanien, Süd- und Mittelitalien, Griechenland und die südliche Türkei); 2. in den gemäßigten, wo der Getreide- und Obstbau durchgehends gedeihen (Frankreich, Großbritanien, Nieder- lande, Deutschland, Schweiz, Ungarn, Süd- und Mittelrußland, Däne- mark und das südliche Schweden und Norwegen; 3. in den kalten, wo das Pflanzenleben immer mehr abnimmt und nur Rennthiermoos, isländisches Moos, Preiselbeeren, Wachholderbeeren, zwerghafte Kiefern und Birken fortkommen (Nordskandinavien und Nordrußland bis zum Ural). Bis auf den Hund, den treuen Begleiter der Menschen, und das Rennthier verschwinden hier auch alle Hausthiere, welche sonst in ganz Europa zienllich dieselben sind. Jedoch hält man den Esel nur in der südlichen Hälfte, Kameele nur in einzelnen Gegenden der Türkei und im Süden Rußlands, im äußersten Norden dagegen das Renn- thier. Von den wilden Thieren findet sich das wilde Schaf (Argali) noch in Korsika und Sardinien, der Auerochse noch in einem Walde Westrußlands, daß Elenthier in Rußland und Preußen; der Stein- bock auf den Alpen ist aber fast ausgestorben. Eine kleine Affenart lebt auf den Felsen von Gibraltar in Spanien. Hirsche, Rehe und wilde Schweine sind fast überall, die nördlichsten Gegenden ausgenommen. Dem Norden sind die eigentlichen Pelzthiere eigen;

4. Nr. 22 - S. 11

1904 - Breslau : Hirt
11 § io. Deutschland im allgemeinen. Im S. wird es durch das Mittelländische Meer, welches mit dem Schwar- zen Meere in Verbindung steht, von Afrika geschieden. Im W. bespült es der Atlantische Ozean, der im Busen von Biscaya swißkäjaj, in der Nord- und Ostsee weite Einschnitte in den Erdteil macht. Im N. grenzt es an das Nördliche Eismeer, welches mit dem Weißen Meere in das Land einschneidet. — b. Gliederung. Europa ist der gegliedertste Erdteil. Die wichtigsten Halbinseln sind: die Skandinavische Halbinsel, Jütland, die Pyrenäische Halbinsel, die Apenninische Halbinsel, die Balkan-Halbinsel mit dem Peloponnes und die Halbinsel Krim. — c. Bodengestaltung und Bewässerung. Europa ist im N. und S. gebirgig. Das höchste Gebirge, die Alpen, liegt zwischen Italien und Deutschland und zieht sich in einem Bogen vom Mittelländischen bis zum Adriatischen Meere und zur Donau hin. Durch die Mitte Europas erstreckt sich vom Atlantischen Ozean bis zum Urälgebirge eine weite Tiefebene, die nach O. immer breiter wird. Sie wird von zahlreichen Flüssen bewässert, von denen die Wolga der größte ist. — d. Klima. Europa gehört fast ganz der ge- mäßigten Zone an; nur ein kleiner Teil liegt in der nördlichen kalten Zone. Auf den W. Europas übt der Golfstrom einen großen, segensreichen Einfluß aus; auch können die warmen S.w.-Winde weit in das Innere des Erdteils hineinwehen. Deshalb ist Europa wärmer als andere Erd- gebiete, welche unter denselben Breitengraden liegen. Der W. und N.w. Europas hat ozeanisches, der O. kontinentales Klima, und es gilt die Regel: Je weiter nach O. und N., desto kälter, je weiter nach W. und S., desto wärmer. — Die S.w.-Winde tragen auch die Niederschläge (Regen und Schnee) weit in das Festland hinein; daher kommt es, daß sich in Europa gar keine Wüsten finden. Im S.o. des Erdteils kommt die Steppe vor, weil es dort nur selten regnet. — Im S. Europas fällt die Hauptregenzeit in den Herbst, in unsern Gegenden in den Sommer. — 6. Die bekanntesten Staaten Europas mit den -Hauptstädten. Das Deutsche Reich (Berlin), Österreich-Ungarn (Wien), Rußland (Petersburg), Schweden und Norwegen (Stockholm), Dänemark (Kopenhagen), das Britische Reich (London), Frankreich (Paris), die Niederlande (Amsterdam), Belgien (Brüssel), die Schweiz (Bern), Portugal (Lissabon), Spanien (Madrid), Italien (Rom), die Türkei (Konstantinopel), Griechenland (Athen), Rumänien (Bukarest), Serbien, Bulgarien, Montenegro. A. Deutschland. *§ 10. Deutschland tut allgemeinen, a. Lage. Deutschland liegt etwa in der Mitte von Europa. Es wird im N. von der Nord- und Ost- see „bespült und grenzt im N. an Dänemark, im O. an Rußland, im S. an Österreich und die Schweiz, im W. an Frankreich, Luxemburg, Belgien und die Niederlande. —• b. Bodengestaltung. Der s. Teil Deutschlands bildet zum größten Teil eine Hochebene, die den Alpen vorgelagert ist. Im W. derselben zieht sich von S. nach N. eine Tiefebene (die Oberrheinische) dahin, durch welche der Rhein fließt. Dieselbe wird im O. vom Schwarzwald

5. Nr. 23 - S. 11

1904 - Breslau : Hirt
§10. Deutschland im allgemeinen. 11 Im S. wird es durch das Mittelländische Meer, welches mit dem Schwar- zen Meere in Verbindung steht, von Afrika geschieden. Im W. bespült es der Atlantische Ozean, der im Busen von Biscaya swißkäjast in der Nord- und Ostsee weite Einschnitte in den Erdteil macht. Im N. grenzt es an das Nördliche Eismeer, welches mit dem Weißen Meere in das Land einschneidet. — b. Gliederung. Europa ist der gegliedertste Erdteil. Die wichtigsten Halbinseln sind: die Skandinavische Halbinsel, Jütland, die Pyrenäische Halbinsel, die Apenninische Halbinsel, die Balkan-Halbinsel mit dem Peloponnes und die Halbinsel Krim. — c. Bodengestaltung und Bewässerung. Europa ist im N. und S. gebirgig. Das höchste Gebirge, die Alpen, liegt zwischen Italien und Deutschland und zieht sich in einem Bogen vom Mittelländischen bis zum Adriatischen Meere und zur Donau hin. Durch die Mitte Europas erstreckt sich vom Atlantischen Ozean bis zum Uralgebirge eine weite Tiefebene, die nach O. immer breiter wird. Sie wird von zahlreichen Flüssen bewässert, von denen die Wolga der größte ist. — d. Klima. Europa gehört fast ganz der ge- müßigten Zone an; nur ein kleiner Teil liegt in der nördlichen kalten Zone. Auf den W. Europas übt der Golfstrom einen großen, segensreichen Einfluß aus; auch können die warmen S.w.-Winde weit in das Innere des Erdteils hineinwehen. Deshalb ist Europa wärmer als andere Erd- gebiete, welche unter denselben Breitengraden liegen. Der W. und N.w. Europas hat ozeanisches, der O. kontinentales Klima, und es gilt die Regel: Je weiter nach O. und N., desto kälter, je weiter nach W. und S., desto wärmer.— Die S.w.-Winde tragen auch die Niederschlüge (Regen und Schnee) weit in das Festland hinein; daher kommt es, daß sich in Europa gar keine Wüsten finden. Im S.o. des Erdteils kommt die Steppe vor, weil es dort nur selten regnet. — Im S. Europas fällt die Hauptregenzeit in den Herbst, in unsern Gegenden in den Sommer. — e. Die bekanntesten Staaten Europas mit den Hauptstädten. Das Deutsche Reich (Berlin), Österreich-Ungarn (Wien), Rußland (Petersburgs, Schweden und Norwegen (Stockholm), Dänemark (Kopenhagen), das Britische Reich (London), Frankreich (Paris), die Niederlande (Amsterdam), Belgien (Brüssel), die Schweiz (Bern), Portugal (Lissabon), Spanien (Madrid), Italien (Rom), die Türkei (Konstantinopel), Griechenland (Athen), Rumänien (Bukarest), Serbien, Bulgarien, Montenegro. A. Deutschland. *§ 10. Deutschland im allgemeinen, a. Lage. Deutschland liegt etwa in der Mitte von Europa. Es wird im N. von der Nord- und Ost- see „bespült und grenzt im N. an Dänemark, im O. an Rußland, im S. an Österreich und die Schweiz, im W. an Frankreich, Luxemburg, Belgien und die Niederlande. —■ b. Bodcugestaltuug. Der s. Teil Deutschlands bildet zum größten Teil eine Hochebene, die den Alpen vorgelagert ist. Im W. derselben zieht sich von S. nach N. eine Tiefebene (die Oberrheinische) dahin, durch welche der Rhein fließt. Dieselbe wird im O. vom Schwarzwald

6. Realienbuch - S. 111

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. ìli höchste gestiegen war, konnten die preußischen Truppen in die Lchlacht eingreisen, und bald löste sich das feindliche Heer zu wilder Flucht auf. Bei dem Gutshofe Belle Ulliance (schöne Vereinigung) trafen Wellington und Blücher freudig bewegt zusammen. Gneisenau aber, der die Verfolgung leitete, setzte „den letzten hauch von Mann und Boß" daran, das geschlagene französische Heer nicht zur Buhe kommen zu lassen. Napoleon selbst ent- ging mit Mühe der Gefangennahme; sein wagen fiel preußischen Beitern in die Hände. Vieser eine Sieg entschied den Feldzug. Zum zweiten Male zogen die verbündeten Monarchen an der Lpitze ihrer siegreichen Heere in Paris ein. l) Der zweite pariser Friede und Napoleons Ende. Frankreich mußte 560 Millionen Mark Kriegskosten zahlen und alle geraubten Bunstschätze herausgeben. Elsaß-Lothringen behielt es aber. Der Bönig Ludwig Xviii. kehrte auf den Thron zurück. — Napoleon wurde von neuem zur Bbdankung gezwungen und auf Beschluß der verbündeten Mächte nach der kleinen Felseninsel 5t. Helena (westlich von Ufrika) verbannt. Dort ist er bis zu seinem Tode (1821) von den Engländern sorgfältig bewacht worden. 12. Der Wiener Kongreß und der Deutsche Bund. Uuf dem wiener Kongresse trat wieder das Bestreben Österreichs hervor, Preußen nicht zu Macht und Unsehen kommen zu lassen. Obgleich es in den Befreiungskämpfen die größten Opfer gebracht hatte, erhielt es weniger Gebiet, als es vor 1806 besessen hatte. Es mußte Unsbach-Bayreuth an Bayern und Gftfriesland an Hannover abtreten. Dafür bekam es die Hälfte von Lachsen, so- wie den größten Teil der jetzigen Provinzen Westfalen und Bheinland. Gegen das Herzog- tum Lauenburg a. E. tauschte es das schwedische Vorpommern ein, so daß seit 1815 ganz Pommern preußisch ist. (5.87 u. Karte!) von seinen polnischen Besitzungen wurden ihm nur Danzig, Thorn und Posen zurückgegeben ; der Best fiel an Bußland. Preußen war durch Hannover, Kurhessen und andre Ltaaten in eine große östliche und eine kleine westliche Hälfte gespalten, so daß ihm ein Krieg, in dem diese Länder sich feindlich verhielten, große Gefahr bringen konnte. Es war aber durch den Wiener Kongreß wieder ein vorwiegend deutsches Land geworden. — Das deutsche Kaiserreich wurde nicht wieder aufgerichtet. Un feine Stelle trat der „Deutsche Bund", zu dem Österreich, die fünf Königreiche Preußen, Bayern, Württemberg, Hannover und Lachsen, sowie dreißig Kleinstaaten und vier freie Ltädte, im ganzen 40 Glieder, gehörten. Die Ungelegenheiten Deutschlands sollten durch Vertreter der Begierungen aller deutschen Länder gemeinsam beraten werden. Dieser „Bundestag", in dem Österreich den Vorsitz führte und den meisten Einfluß besaß, trat in Frankfurt a. M. zusammen. 5o blieb Deutschland ohne Einheit und Ober- haupt in viele selbständige Ltaaten zerrissen, unter denen die beiden alten Gegner, Österreich und Preußen, denvorrang zu gewinnen trachteten. 13. Die heilige Allianz. Das deutsche Volk war durch diese Gestaltung des Beiches enttäuscht. Uls auch das versprechen, eine Verfassung zu geben, d. h. das Volk durch gewählte Abgeordnete an der Regierung der Ltaaten teilnehmen zu lassen, nur von wenigen Fürsten gehalten wurde, stieg die Unzufriedenheit unter den gebildeten Bevölkerungsschichten in hohem Maße. Ulexander L, Franz I. und Friedrich Wilhelm Iii. hatten während der Befreiungskriege ein Bündnis, die „heilige Ullianz", geschlossen, in dem sie „Regierung ihrer Länder in christlichem Geiste" gelobten. Der österreichische Minister Metternich benutzte diesen Bund, um alle Bestrebungen zu unterdrücken, die aus freiheitliche Einrichtungen und auf Deutschlands Einigung hinzielten. Über 30 Jahre übte er in ganz Deutschland einen unheilvollen Einfluß aus. Er verhinderte, daß Friedrich Wilhelm Iii. eine Volksvertretung berief, so daß es in Preußen nur zur Bildung

7. Realienbuch - S. 126

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
126 Geschichte. I 8. Die Zriedenrzeit. a) Deutschlands Weltstellung, „allezeit Mehrer des Reiches zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an Gütern und Gaben des Friedens" hatte Kaiser Wilhelm am 18. Januar 1871 in Versailles versprochen. Siebzehn Jahre hat er an der Spitze des Reiches gestanden, sür die ganze Welt ein Schirmherr des Friedens. Beraten von seinem großen Kanzler, dem Fürsten Bismarck, rvahrte er dem deutschen Volke die geachtete Stellung, die es sich unter blutigen Opfern erkämpft hatte. — Ruf Einladung Deutschlands traten Gesandte aller gebildeten Völker zusammen und gründeten 1874 den Weltpostverein. Durch ihn wurde es ermöglicht, für billigen Preis Briefe usw. nach allen Teilen der Erde zu senden. — ctls nach einem Feldzuge Rußlands gegen die Türkei 1877/78 wegen der Friedensbedingungen zwischen den Völkern Europas Krieg auszubrechen drohte, lud Fürst Bismarck Vertreter der europäischen Staaten zu dem Berliner Kongresse ein. i)ier wurden unter seinem Vorsitze die Verhältnisse der Balkanhalbinsel geordnet und die Streitigkeiten bei- gelegt. — Unablässig war der große Kaiser bemüht, das Heer und die neugegründete kaiserliche Flotte, in der die preußische Kriegsflotte aufgegangen war, schlagfertig zu erhalten. Die Festungen Rietz und Straßburg wurden durch Rußenwerke verstärkt, die Kriegshäfen Kiel und Wilhelmshafen ausgebaut. — mit Österreich schloß Fürst Bismarck 1879 ein Bündnis, dem später auch Italien beitrat. Dieser Dreibund erwies sich im Saufe der Jahre als ein mächtiger Hort des Friedens. — Unter dem Schutze des Reiches nahm der Seehandel einen ungeheuern Rufschwung. Um den Verkehr zwischen Uord- und Ostsee zu erleichtern und in Kriegszeiten der deutschen Flotte eine schnelle Vereinigung zu ermöglichen, wurde der Bau des Rordostsee-Kanals in Rngriff ge- nommen. — Im Iahre 1883 erwarb Deutschland seine ersten Kolonien und suchte bannt nachzuholen, was es in der traurigen Zeit der deutschen Uneinigkeit versäumt hatte, wenn auch die wertvollsten überseeischen Länder sich schon in den Händen andrer Völker befanden, so besitzt Deutschland doch in Togo, Kamerun, Südwestafrika, Ostafrika, Neu- guinea und den Südseeinseln Gebiete, die eine große Zukunft versprechen. b) Der innere Rusbau. Mit der Sorge um Deutschlands Weltstellung ging der innere Rusbau des Reiches Hand in Hand. Eine einheitliche Gerichtsverfassung wurde eingeführt und als oberster Gerichtshof das Reichsgericht in Leipzig eingesetzt. — In Preußen wurden die Eisenbahnen, soweit sie sich noch im Besitze von Gesellschaften befanden, vom Staate gekauft und unter einheitliche Verwaltung gestellt. — Mit der fortschreitenden Gründung von Fabriken wuchs die Zahl der Menschen, die in ihnen Beschäftigung fanden; die Rrbeiterklasse wurde durch Zuzug vom Lande allmählich die zahlreichste im Reiche. Da der Rbsatz der Ware oft Schwankungen unterworfen ist und bei geringem verkaufe nicht selten Leute entlassen wurden, so geriet der Rrbeiter rnit seiner Familie in eine unsichere Lebenslage und mußte besonders in Tagen der Krank- heit oft Rot leiden. Da richtete Kaiser Wilhelm 1881 an den Reichstag die Aufforde- rung, zur Besserung der Lage der Rrbeiterklasse besondere Gesetze zu beraten. So ent- standen das Kranken- und Unfallversicherungsgesetz. wichtige Gesetze des neuen deutschen Reichs. 1) Gesetz über die Freizügigkeit (1868): Zeder Deutsche darf innerhalb des Reichs seinen Wohnsitz nehmen, wo er will. 2) Gesetz über den Unterstützungswohnsitz (1870): Wer in eine hilflose Lage gerät, muß von der Gemeinde, in der er zuletzt ununterbrochen 2 Zähre lang gewohnt hat, unterstützt werden. 3) Haftpflichtgesetz (1871): wenn jemand beim Betriebe der Eisenbahnen, Bergwerke und Fabriken verletzt oder getötet wird, so ist der Unternehmer haftpflichtig und muß den Der-

8. Nr. 26 - S. 36

1896 - Breslau : Hirt
36 Geographie. b. Die christliche Religion hat sich un Laufe der Jahrhunderte in verschiedene Hauptbekenntnisse (Konfessionen, Kirchen) geteilt; die bekanntesten sind: 1) die römisch- katholische, 2) die griechisch-katholische, 3) die evangelisch-lutherische und evangelisch- reformierte (zusammen oft die protestantische genannt). Außer diesen giebt es noch etwa 100 christliche Sekten. Zu den Religionen, die nur einen Gott verehren, gehören außer der christlichen noch die mosaische (jüdische) und die mohammedanische (Islam). Die Völker, welche mehrere Götter verehren, nennt man Heiden. Die meisten Be- wohner Europas bekennen sich zur christlichen Religion. In N.-Afrika und Vorder- Asien gehört die Mehrzahl der Bewohner zum Islam. In dem übrigen Afrika und Asien, sowie in Amerika und Australien sind die Eingeborenen zum größten Teil noch Heiden. Doch arbeiten unter ihnen Missionare. Die eingewanderten Europäer sind hier Christen. Juden sind über die ganze Erde zerstreut. Mehr als 2/3 der Menschen sind noch Heiden. — v. Die Menschen bilden eine Menge von Gesellschaften, Staaten genannt. Diese werden entweder von einem erblichen Fürsten (Kaiser, König u. s. w.) beherrscht und heißen dann Monarchien ikaiserreich, Königreich u. s. w.), oder sie wählen sich ein Oberhaupt (einen Präsidenten) immer nur auf wenige Jahre und heißen dann Freistaaten oder Republiken. Hat in einem Staate der Monarch allein die gesetzgebende Macht, so ist der Staat eine unbeschränkte Monarchie, (z. B. Ruß- land). Wird aber der Staat nach einer Verfassung (Konstitution) regiert, nach welcher auch die Volksvertretung bei der Gesetzgebung beteiligt ist, so ist er eine beschränkte oder konstitutionelle Monarchie (z. B. Preußen). Nur die ganz wilden, umher- schweifenden Völker bilden keine Staaten. Hi. Europa. § 8. Europa im allgemeinen. Europa ist von Asien durch das Urul- gebirge, den Urülfluß und den Kaspischen See getrennt. Im S. grenzt es an das Mittelländische und Schwarze Meer, im W. an den Atlantischen Ozean, im N. an das Nördl. Eismeer. Das Meer macht große Einschnitte in das Land; so entstehen der Biskaysche jbiskajische) Meerbusen, die Nord- n. Ost- see. Europa ist der gegliedertste Erdteil. Die wichtigsten Halbinseln sind: die Skandinavische Halbinsel, Jütland, die Pyrenäische Halbinsel, die Apenninische Halbinsel, die Balkan-Halbinsel mit Morea und die Halbinsel Krim. — Europa ist im N. u. S. gebirgig. Das höchste Gebirge, die Alpen, liegt zwischen Italien und Deutschland. Durch die Mitte Europas erstreckt sich vom Atlan- tischen Ozean bis zum Uralgebirge eine weite Tiefebene, die nach O. immer breiter wird. Zahlreiche Flüsse, von denen die Wolga der größte ist, bewässern dieselbe. — Europa gehört fast ganz der gemäßigten Zone an; nur ein kleiner Teil liegt in der kalten Zone. — Die bedeutendsten Staaten Europas sind: Das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn, Rußland, das Britische Reich, Frank- reich, Italien; außerdem merke: Schweden und Norwegen, Dänemark, die Niederlande, Belgien, die Schweiz, Portugal. Spanien, die Türkei und Griechen- land. Der Sprache nach giebt es drei Hauptvölker: Germanen (im Herzen und N.), Romanen (im S. und S.w.) und Slawen (im O.). (S. Karte zu Europa S. 37.) A. Deutschland. * tz 9. Deutschland im allgemeinen. Deutschland liegt etwa in der Mitte von Europa, wird im N. von der Nord- und Ostsee bespült und grenzt im N. an Dänemark, im O. an Rußland, im S. an Österreich und die Schweiz, im W. an Frankreich, Belgien und die Niederlande. — Der s. Teil Deutsch- lands bildet zum größten Teil eine Hochebene. Nur im W. derselben zieht sich von S. nach N. eine Tiefebene dahin, durch welche der Rhein fließt. Die- selbe wird im O. vom Schwarzwald und Odenwald, im W. vom Wasgenwald und der Haardt eingeschlossen. Der mittlere Teil von Deutschland bildet meistens Gebirgsland. Die bekanntesten Gebirge Mitteldeutschlands sind: Die Sudeten.

9. Nr. 19 - S. 8

1901 - Breslau : Hirt
8 Geographie. 2) Die Negerrasse, in Afrika, schwarze Hautfarbe, krauses Haar. 3) Die Busch mann er-Rasse, in S.-Afrika, ledergelbe Hautfarbe, verfilztes Haar. 4) Die mongolische Rasse, in N.- u. O.-Asien, Haut gelbbraun, hervor- stehende Backenknochen, etwas schiefliegende Augen. 5) Die amerikanische Rasse, in Amerika, rotbraune Gesichtsfarbe. 6) Die malaiische Rasse, braune Hautfarbe, breite Nase, großen Mund. Sie wohnt auf der Halbinsel Malakka, den Inseln im S.o. Asiens und den Südseeiuseln. d. Die christliche Religion hat sich im Laufe der Jahrhunderte in verschiedene Hauptbekenntnisse (Konfessionen, Kirchen) geteilt; die bekanntesten sind: 1) die römisch- katholische, 2) die griechisch-katholische, 3) die evangelisch-lutherische und evangelisch-refor- mierte (zusammen oft die protestantische genannt). Außer diesen giebt es noch ettva 100 christliche Sekten. Zu den Religionen, die nur einen Gott verehren, gehören außer der christlichen noch die mosaische (jüdische) und die mohammedanische'(Jslam). Die Völker, welche mehrere Götter verehren, nennt man Heiden. Die meisten Bewohner Europas bekennen sich zur christlichen Religion In N.-Afrika und Vorder-Asien gehört die Mehrzahl der Bewohner zum Islam. In dem übrigen Afrika und Asien, sowie in Amerika und Australien sind die Eingcbornen zum größten Teil noch Heiden. Doch arbeiten unter ihnen Mrssionare. Die eingewanderten Europäer sind hier Christen. Juden sind über die ganze Erde zerstreut. Mehr als a/3 der Menschen sind noch Heiden. — e. Die Menschen bilden eine Menge von Gesellschaften, Staaten genannt. Diese werden entweder von einem erblichen Fürsten (Kaiser, König u. s. >v.) beherrscht und heißen dann Monarchien (Kaiserreich, Königreich u. s. w.)) oder sie wählen sich ein Oberhaupt (einen Präsidenten) immer nur auf wenige Jahre und heißen dann Frei- staaten oder Republiken. Hat in einem Staate der Monarch allein die gesetzgebende Macht, so ist der Staat eine unbeschränkte Monarchie (z. B. Rußland). Wird aber der Staat nach einer Verfassung (Konstitution) regiert, nach tvelcher auch die Volksvertre- tung bei der Gesetzgebung beteiligt ist, so ist er eine beschränkte oder konstitutio- nelle Monarchie (z. B. Preußen). Nur die ganz wilden, umherschweifenden Völker bilden keine Staaten. in. Europa. 8 8. Kuropa im allgemeinen. Europa ist von Asien durch das Urül- gebirge, den Urülfluß und den Kaspischen See getrennt. Im S. grenzt es an das Mittelländische und Schwarze Meer, im W. an den Atlantischen Ozean, im N. an das Nördl. Eismeer. Das Meer macht große Einschnitte in das Land; so entstehen der Biskaysche sbisküjischej Meerbusen, die Nord- u. Ost- see. Europa ist der gegliedertste Erdteil. Die wichtigsten Halbinseln sind: die Skandinavische Halbinsel, Jütland, die Pyrenäische Halbinsel, die Apenni- nische Halbinsel, die Balkan-Halbinsel mit Morea und die Halbinsel Krim. — Europa ist int N. u. S. gebirgig. Das höchste Gebirge, die Alpen, liegt zwischen Italien und Deutschland. Durch die Mitte Europas erstreckt sich vom Atlantischen Ozean bis zum Uralgebirge eine weite Tiefebene, die nach O. immer breiter lvird. Zahlreiche Flüsse, von bcnen die Wolga der größte ist, bewässern dieselbe. — Europa gehört fast ganz der gemäßigten Zone an; nur ein kleiner Teil liegt in der kalten Zone. Der W. und N.w. Europas hat ozeanisches, der O. kontinentales Klima. — Die bekanntesten Staaten Eu- ropas sind: Das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn, Rußland, Schweden und Norwegen, Dänemark, das Britische Reich, Frankreich, die Niederlande, Bel- gien, die Schweiz, Portugal, Spanien, Italien, die Türkei, Griechenland, Ru- mänien, Serbien, Montenegro. (S. Karte zu Europa S. 9.) A. Deutschland. * § 9. Dentschkand im allgemeinen. Deutschland liegt etwa in der Mitte von Europa, wird im N. von der Nord- und.ostsee bespült und grenzt im N. an Dänemark, im O. an Rußland, im S. an Österreich und die Schweiz, im

10. Nr. 19 - S. 83

1901 - Breslau : Hirt
Friedrich Wilhelm Iv. 83 Preußen bei Ligny, warf sich am 18. Juni auf die Engländer bei B elle- Alliance (Bell-Alljangs) und setzte ihnen so stark zu, daß Weumgwu ausrief: „Ich wünschte, es wäre Nacht, oder die Preußen kämen!" — Blücher hatte nämlich versprochen, trotz seiner Niederlage am 16., mit seinem Heere ihm zu helfen. Anhaltender Regen und schlechte Wege hinderten die Preußen am schnellen Fortkommen. Da rief Blücher seinen Soldaten zu: „Kinder, wir müssen vorwärts! Ich habe es ja meinem Bruder Wellington versprochen!" Und endlich kamen die Preußen auf dem Schlachtfelde an. Preußen und Engländer drangen vor; das französische Heer wurde in die Flucht geschlagen und von den Preußen eifrigst verfolgt. — Die Verbündeten zogen zum zweitenmal in Paris ein. Napoleon wurde nach St. Helena ver- bannt, wo er 1821 starb. — Im Wiener Kongreß gab Preußen Teile seines früheren polnischeil Besitzes an Rußland, erhielt aber dafür Neuvorpvmmern, Teile von Sachsen und reiche Gebiete in Westfalen und am Rhein. 8. Eine lange Friedenszeit kam nun für Preußen und Deutschland. Friedrich Wilhelms Iii. Sparsamkeit, seine Sorge für Ackerbau. Handel und Gewerbe heilten bald die Wunden des Krieges. — Er stiftete 1817 die Union, gründete Schulen aller Art, namentlich Volksschulen und bildete das Heer- wesen in Scharlihorsts Sinne weiter, so daß Preußen den Ruhm genoß, „das Land der Schulen und Kasernen" zu sein. Deutschlands Glieder, der deutsche Bund, hingen nur lose zusammen. Da gründete Friedrich Wilhelm Iii. 1884 den deutschen Zollverein. Dampfschiffahrt und Eisenbahnen hoben den Handel bedeutend. — Bis in sein Alter blieb der König schlicht und einfach und darum der Liebling des Volkes. Er starb am 7. Juni 1840. 8 24. Friedrich Wilhelm Iv. (1840—1861). 1. Er war der älteste Sohn Friedrich Wilhelms Iii. und der Königin Luise. Schon frühe zeigte er hervorragende Geistesgaben und war darum später ein eif- riger Pfleger von Kunst und Wissenschaft. Unter ihm wurde der Ausbau des Kölner Domes begonnen und das Standbild Friedrichs d. Gr. in Berlin errichtet. — Die ernsten Zeiten seiner Jugend hatten aufrichtige Frömmigkeit in seinem Herzen erweckt, der er anch bei seinem Regierungsantritte Ausdruck gab in den königlichen Worten: „Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen!" 2. 1848 brachen in Paris Unruhen aus; wieder wurde eine Republik aufgerichtet. Auch in Preußen gab es Unzufriedene, die verlangten, an der Gesetzgebung teilnehmen zu dürfen. Darum brach auch in Berlin ein Ausstand aus, der vom Militär niedergeworfen werden mußte. Seine Friedensliebe zeigte der König dadurch, daß er das Militär aus Berlin hinaussandte, um weiteres Blutvergießen zu hindern. Am 31. Januar 1850 gab er seinem Volke eine Verfassung, nach welcher die Gesetze vom Könige, dem Herren- und dem Abgeordnetenhanse gemeinschaftlich festgestellt werden. — Die ihm da- mals von Abgeordneten aller deutschen Stämme angebotene deutsche Kaiserkrone lehnte er ab, weil nicht alle deutschen Fürsten damit einverstanden waren. 3. Ein Neffe Napoleons I. hatte sich als Napoleon Iii. auf den franzö- sischen Kaiserthron geschwungen. Er demütigte im Bunde mit England und der Türkei im Krimkriege Rußland und verhalf Italien zur Einheit, dessen erster König Viktor Emanuel wurde. 8 25. Wilhelm I. (1861—1888). A. Jugend und erste Negierungszeit. Er war der zweite Sohn Fried- rich Wilhelms Iii.. geboren am 22. März 1797. Wie sein Bruder durchlebte 6*
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